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Roter Haubarg in Witzwort

Haubarg: Das nordfriesische Bauernhaus mit Charakter

Wenn Sie an der Nordsee Urlaub machen, werden Sie vielleicht auf eine besondere Art von Bauernhaus stoßen, die nur hier zu finden ist: den Haubarg. Der Haubarg ist ein nordfriesisches Bauernhaus mit Charakter. Dieses reetgedeckte Gebäude hat ein hohes Dach, das über die Wände hinausragt. Unter diesem Dach leben Mensch und Tier zusammen. Der Haubarg ist ein Zeugnis für die Geschichte und die Kultur der Nordfriesen, die sich an die rauen Bedingungen an der Küste angepasst haben. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über diese einzigartige Architektur und wo Sie sie erleben können.

Was ist ein Haubarg?

Der Name Haubarg kommt von dem plattdeutschen Wort "Hobarg", das "Hofberg" bedeutet. Der Haubarg ist ein typisches Beispiel für ein sogenanntes "Einhaus", bei dem Wohn- und Wirtschaftsteil unter einem Dach vereint sind. Der Haubarg ist also sowohl ein Wohnhaus als auch ein Stall und eine Scheune.

Wie ist er aufgebaut?

Der Haubarg hat einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss und ist meist nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. In der Mitte befindet sich ein großer Raum, der als Diele bezeichnet wird. Hier wurde früher das Getreide gedroschen und gelagert. Um die Diele herum sind die Wohnräume und die Stallungen angeordnet. Die Wohnräume sind oft mit Holzpaneelen verkleidet und mit Kachelöfen ausgestattet. Die Stallungen bieten Platz für Kühe, Schafe, Pferde und Schweine. An den Ecken des Gebäudes befinden sich oft Türme oder Erker, die als Treppenhäuser oder Vorratskammern dienen.

Wie ist er entstanden?

Der Haubarg entstand im 16. und 17. Jahrhundert, als die Nordfriesen durch den Deichbau neues Land gewannen und dieses für die Landwirtschaft nutzten. Die Bauern brauchten große Gebäude, um ihre Ernte und ihr Vieh unterzubringen. Da Holz knapp war, verwendeten sie das Material, das ihnen zur Verfügung stand: Reet. Das Reet wurde zu einem dicken Geflecht verarbeitet, das auf einem Holzgerüst befestigt wurde. Das Dach wurde so hoch und steil gebaut, dass es den Wind ablenkte und die Feuchtigkeit abtropfen ließ. Das Reet bot außerdem eine gute Isolierung gegen Kälte und Hitze.

Wo kann man Haubarge besichtigen?

Heute gibt es noch etwa 200 Haubarge in Nordfriesland, von denen viele unter Denkmalschutz stehen. Einige werden noch landwirtschaftlich genutzt, andere sind zu Ferienhäusern oder Museen umgebaut worden. Einer der bekanntesten Haubarge ist der Rote Haubarg in Witzwort, der aus dem Jahr 1649 stammt und heute ein Restaurant und ein Heimatmuseum beherbergt.
 
Wenn Sie einen Haubarg besuchen wollen, können Sie sich auf eine besondere Erfahrung freuen. Sie werden das Flair vergangener Zeiten spüren und die Gemütlichkeit und den Charme dieser einzigartigen Bauwerke genießen.

Unsere Meinung

Wir finden Haubarge faszinierend, weil sie zeigen, wie die Nordfriesen aus einfachen Mitteln etwas Schönes und Nützliches geschaffen haben. Der Besuch eines Haubargs war eine unvergessliche Erfahrung. Wir haben uns wie in einer anderen Zeit gefühlt und die Ruhe und das Flair genossen.

Fazit

Haubarge sind ein nordfriesisches Kulturgut, das es zu bewahren und zu schätzen gilt. Sie sind ein Beispiel dafür, wie Menschen sich an ihre Umgebung anpassen und dabei etwas Einzigartiges schaffen. Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen einen Einblick in diese faszinierende Architektur gegeben hat und dass Sie Lust bekommen haben, einen Haubarg zu besuchen.

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